Endlich auf einem Foto vereint: BOL-Team des FC Bennigsen
Am vergangenen Freitag war es angerichtet: Die Synchronschwimm-Sparte von Arminia Hannover hatte zum gemeinsamen feucht fröhlichen letzten Tanz der Hinserie gerufen.
Eine kurzfristig eingetretene Allergie gegen Nasenklammern verhinderte allerdings den Einsatz von Axel Dettmer (mal kurz im Ernst: Gute und schnelle Genesung, Axel!). Vertreten wurde er von Arminias benoppter Synchronschwimm-Legende Fabian Egermann. Auf Seiten der Steckrüben fehlte Jan Pulka. Die empfohlene Aufenthaltsdauer im Wasser hatte er aufgrund der ärztlich verordneten Bewegungsbäder an diesem Tag bereits überschritten. Für ihn kam Rbn Hrssngg zum Einsatz.
Unser Gastgeber hatte alles vorbereitet, um den Heimvorteil zu seinen Gunsten zu nutzen: Ein reichhaltiges Buffet sollte bereits nach den ersten 30 Sekunden für ein Absaufen unsererseits sorgen. Dazu die Masse an Zuschauern für kräftige Gegenströmung und die Schwimmbadbeleuchtung mit gefühlten minus 13 Lux – Respekt an die Crew um Synchron-Dirigent Jens Wiegmann! Das Beschwerdeschreiben an die WAPSS (World Assosiation of pingpongplaying synchronized swimmers) ist allerdings bereits abgeschickt!
Zu Beginn waren die Rollen der schwimmenden Ballettänzer klar verteilt: Zwar gab es für die x-men Max Grote (1,24m)/Felix Wilke (2,18m) gegen Lennart/Philip aufgrund der Größendifferenz leichte Abzüge in der B-Note, aber die Ausführung der Übung 111 („Submarine Ballet Leg Double) gelang den beiden deutlich besser. Ähnlich ging es im anderen Becken zu: Hier waren Daniel und Holger ihren Gegenübern Andre Mainka/Fabian Egermann um mehrere Schwimmflossenlängen voraus. Im dritten Paartanz hatten dann Nils Schuler/Jonas Kloppmann gegen Georg und Rbn insbesondere in der sehr wertungsrelevanten Übung 140 („Flamingo Bent Knee“) Vorteile. Sie schafften es immer wieder, die Hüften unter Beibehaltung des Ballettbeins in seiner senkrechten Position anzuheben, während der Rumpf sich abrollte und gleichzeitig das abgebeugte Bein in eine senkrechte Beugeknieposition bewegte. Das Beugeknie wurde dann in die Senkrechte Position gestreckt. Insbesondere das daran anschließende senkrechte Abtauchen gelang den Arminen deutlich eleganter.
Eine erste kleine positive Überraschung schaffte dann Daniel gegen Max. Aber noch einige Worte zu Daniels Synchronschwimm-Vita, und damit wird sicher klarer, warum unser Synchronschwimm-Meister diesen Sieg doch nicht ganz unerwartet holte: Er kam zu diesem schönen Sport mit 16. Die Pubertät, anders als bei seinem Gegenüber, war abgeschlossen, und er war nicht mehr so unsicher, wer er denn sei. Er war eigentlich ganz gut in Handball, wusste aber: Synchronschwimmen ist besser. Trotz Drei minus im Schwimmunterricht. Aber er wollte es unbedingt. Die Disziplin und auch die Schönheit der Körper im Wasser. Das anmutige Ergebnis war dann heute zu sehen.
Wie übrigens auch bei Holger gegen Flexo. Hier hatte allerdings die entwicklungsphysiologische Geschlechtsreifung keinerlei Einfluss auf das Ergebnis.
Unser Mittel-Duett Georg und Lennart sah dann gegen Andre und Jonas einfach besser aus. Ein bisschen Rouge hier, ein wenig Kayal da – und schon entschied die Jury um Bruce und Dieter für uns. So einfach kann Synchronschwimmen sein!
Die Zuschauer allerdings waren alles andere als Einverstanden mit diesem Voting und gingen auf die Barrikaden. So war es dann auch wenig überraschend, dass die Übungen von Nils und Fabian gegen Robin und Philip schlichtweg „megageil“ bewertet wurden – 5:4 zur Kosmetikpause.
Im Duell der Vortänzer hatte Max mit „Kleine Bushidos“ von Bushido den passenden Titel ausgesucht. Unser Nr. 1 im Anschluss an das Spiel befragt, berichtete er von religiösen Erfahrungen, die er während des Tanzes erfahren hatte. Es lag wohl an der Atmung und am Schwindelgefühl. Oder die Nasenklammer sass einfach schief.
Auch bei Daniel gegen Flexo lief’s nicht. „Frauke halt’s Maul“ von den Abstürzenden Brieftauben ist aber auch wirklich eine grenzwertige Musikauswahl – da wird noch drüber zu reden sein!
Spannend wurde es dann wieder bei Lennart. Kurz vor knapp stoppte er plötzlich den Tanz, verliess in aller Seelenruhe das Becken, puderte sich noch einmal die Nase, öhem… die Wangen natürlich, wechselte die Musik zu „Schlaf, Kindlein schlaf“ und kehrte völlig entspannt in die Box zurück. Derweil war Andre bereits im Stehen eingepennt – auch so funktioniert Synchronschwimmen! Nachteil der Aktion war natürlich, dass auch der Frühschicht-geplagte Georg in den Schnarch-Modus verfiel – leichtes Spiel am Ende für Jonas.
Philip zeigte gegen Nils einige innovative, vielversprechende Ansätze. Leider grinste er aber zu häufig in die unzähligen Kameras, die auf ihn gerichtet waren. Diese Unachtsamkeiten nutze Nils, der früher bereits auf höchsten Ebenen erfolgreich synchron schwamm, selbstredend gnadenlos aus. Die letzten beiden Vorführungen des mittlerweile weit vorangeschrittenen Abends präsentierten dann Robin und Fabian sowie Daniel/Holger und Flexo/Max.
Jubel bei Daniel (hat noch Freu-Potenzial) und Holger nach dem 8:8
Rbn wählte als Tanzmusik „Ich will“ von Rammstein: „Seht ihr mich, versteht ihr mich, fühlt ihr mich, HÖRT IHR MICH?“ Er wollte, und er bekam!
Daniel und Holger wählte zur Überraschung der x-men „Time of my life“. Nur selten dirty wurde der Dance, und als die beiden am Ende mit der weltbekannten Hebefigur abschlossen, stand zumindest dem Einen der Beiden die Freude deutlich ins Gesicht geschrieben.