1. Herren unterliegt Titelfavorit Hannover 96 mit 3:9
Die Geschichte ist recht fix erzählt. Nach 2:45 Stunden war Schluss. Das Team von 96, alle sechs zusammen etwa so alt wie unser oberes Paarkreuz, nimmt verdient beide Punkte aus Steckrübenhausen mit. En passant sozusagen.
Vor Beginn startete das große Taktieren. Und der Plan war nicht schlecht. Zumindest theoretisch. Gernot und der Verfasser als Doppel 2 starteten die sibirische Eröffnungsfalle gleich gegen des Gegners Spitzendoppel Filter/Apel. Springer auf g4 war der entscheidende Zug, weil Bauer h3 dem Springer auf c6 dann d4 öffnet. Und zack: Weiß kann eigentlich aufgeben!
Pullinger/Schatzie sollten dann wie gehabt Doppel 3 rocken. Doch sie liefen prompt in die Falle: Mit dem Springer f3 nahmen sie zwar das Bauern-Angebot auf e5 an, doch merkten nicht, dass sie damit mit kawumm in die Kostics Trap liefen. Mehnert/Miatkowski spielten nämlich Dame auf g5, was entscheidende Feldvorteile brachte.
Nachdem auch Robin/Peter lediglich einen Turm und 2 Bauern gegen Mäckel/Stoll klauen konnten, stand es 1:2.
Der Verfasser dann mit verpennter Eröffnung gegen Apel, im Anschluss aber insbesondere mit den Läufern über die Diagonalen sehr erfolgreich. Vier Einzel wurden seitens der Gäste dann per Blitz-Partie entschieden, während sich Chef-Gallier Robin mit Händen und Füßen wehrt, am Ende dann aber nach exakt 80 Zügen matt ist.
Dann die Partie Roberto Kasparov gegen Holger Karpov. Da war alles drin. Spiel, Spannung und Schokolade. Und jede Menge taktische Finessen. Aus Sicht des Verfassers das beste, anspruchsvollste Spiel der Hinserie bislang. Bis 2:0 und 6:2 sieht es nach einem Sieg des 96-Frontmanns aus. Auszeit Karpov. Über 3:8 dann 11:9 gewonnen. Satz 4 dann recht deutlich, Satz 5 das Endspiel. Karpov opfert zwar einen Springer, setzt den anderen aber auf c5, so dass die Gabel auf d3 droht. Kasparovs Läufer hängt am Ende auf f1 fest und kann nicht mehr entscheidend eingreifen. Gut 40 Zuschauer sind aus dem Häuschen – der Altmeister gewinnt. Tolles Match vor toller Kulisse!
Des Paukers Eröffnungskünste verpuffen dann leider gegen Apel, während Hightower Schatzie den bislang ungeschlagenen Mäckel am Rande des matt hat. Aber nur am Rande, da Djoko bei 7:2 im Entscheidungssatz den Springer auf b3 übersieht, der seine Dame auf d2 schlägt und damit dem Spiel die entscheidende Wende erteilt.
3:9 heißt es am Ende. Deutlich. Auch von den Sätzen. Dennoch: Es ist und es war mehr möglich! Es gilt, stets daran zu glauben und alles zielgerichtet daranzusetzen, es zu schaffen. Erst, wenn der König fällt, ist das Spiel verloren!